XML
sru:version: 1.2; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_37"; fcs:x-context: baedeker.2; fcs:x-dataview: title,full; sru:startRecord: 1; sru:maximumRecords: 10; sru:query: fcs.rf="baedeker.2_37"; sru:baseUrl: ; fcs:returnedRecords: 1; fcs:duration: PT0.017S PT0.048S; fcs:transformedQuery: descendant-or-self::fcs:resourceFragment[ft:query(@resourcefragment-pid,<query><phrase>baedeker.2_37</phrase></query>)];
1 - 1
GEOGRAPH. ÜBERSICHT. XXXI

Das Klima der Mittelmeerländer ist von einer wunderbaren
Einheitlichkeit. Die milden Winter, in denen auf heftige Regen-
güsse
und Stürme immer wieder Sonnenschein folgt, locken seit
alters die Bewohner des Nordens. Die Sommerhitze wird überall,
namentlich aber an den südlichen Gestaden durch Seewinde ge-
mäßigt
. Je weiter nach Süden, um so mehr verlängert sich die
Trockenzeit; sie hält in Tripolis sieben, in Alexandria sogar neun
Monate an. Das die Luftströmungen und die Niederschlagsverhält-
nisse
des Mittelmeergebiets vorzugsweise bedingende subtropische
Maximum des Luftdrucks über der Ostseite des Atlantischen Ozeans
liegt im Winter vorwiegend südlich vom Mittelmeer (vgl. S. 32)
und zieht dieses dann in den Bereich der veränderlichen regen-
bringenden
Winde Mitteleuropas. Im Sommer verschiebt es sich
nach Norden und erzeugt über dem größten Teile des Mittelmeer-
gebiets
ständige Luftströmungen nördlicher Richtung. Daneben
wird das Klima durch die eigene Wärme des Mittelmeers geregelt.
Die unterseeische Schwelle vor dem westlichen Eingang der Straße
von Gibraltar (S. XXV) hält die kalten Tiefengewässer im Ozean
zurück und läßt als Ersatz für die im Jahresmittel auf 3-5m be-
rechnete
Verdunstung nur den Oberstrom ein, dessen thermische
Einflüsse sich bald verwischen, wenn er auch den ersten Anstoß
zu der an der ganzen Nordküste Afrikas nachweisbaren Westost-
strömung
gibt. Unter der Wirkung der Sonne erwärmt sich die
Oberfläche des Mittelmeers im Sommer auf 24-28° C., doch nimmt
die Wärme nach unten rasch ab und geht bei etwa 350m in die
jahrein jahraus gleichmäßige Tiefentemperatur über, die der Ober-
flächentemperatur
im kühlsten Monat, dem Februar, entspricht, in
welchem sie im Nordwestbecken auf 12,8°, im Südostbecken auf
13,5° C. sinkt. Immerhin ist diese Temperatur hoch genug, um den
Einfluß des Meeres auf die Luft besonders in der ersten Hälfte des
Winters mit einer Warmwasserheizung vergleichen zu können, zu
der dann von Zeit zu Zeit heiße Winde aus Innerafrika (Scirocco,
S. 334) noch eine Warmluftheizung hinzufügen. Im allgemeinen
pflegt der Winter im Mittelmeergebiet sowohl an zahlreichen be-
sonders
begünstigten Orten in windgeschützter Südlage, wie durch-
weg
in steigendem Maße von Südosten nach Nordwesten bis zu 8° C.
wärmer sein, als in anderen Ländern gleicher Breitegrade.

In der Pflanzenwelt herrschen neben den einjährigen Ge-
wächsen
immergrüne Bäume und Büsche vor, die lange Trocken-
zeiten
besser ertragen als Pflanzen mit wechselndem Laub: in den
Wäldern der warmen Region Pinien, Kiefern, Stein- und andere
Eichen, im Buschwald (Macchia, Maquis oder Garrigue, griech.
Phrýgana) Mastixsträucher (Pistacia Lentiscus), Myrten, Erd-
beerbäume
(Arbutus Unĕdo), Ginster, baumartige Heide (Erica
arborea und scoparia), die harzigen gewürzig riechenden Cistus-
sträucher
, die sich im Frühjahr mit großen heckenrosenähnlichen